Mittwoch, 18. November 2009

low carb, die überlegene Diät?

m Fett abzuspecken ist es wichtig eine negative Energiebilanz zu erreichen (es werden weniger kcal zugeführt, als verbraucht werden). Dadurch muss sich der Körper an seinen Energiespeichern bedienen, was im Optimalfall die Fettdepots sind.
Was die besten Methoden zum Abnehmen sind, darüber herrscht in der Wissenschaft kein eindeutiger Konsens.
Kohlenhydratreduzierte Diäten sind für einige erfahrungsgemäß sicherlich das Maß aller Dinge. Durch die günstige hormonellen Umgebung, ergeben sich für viele überhaupt erst die Möglichkeit eine negative Energiebilanz zu erreichen (da kaum Hungergefühl, niedrigen Insulinspiegel, gesteigerte Fettverbrennung). Die lowcarb Fraktion ist geneigt die absolute Wahrheit für sich zu verbuchen.
Aber gilt das für alle Menschen?

Eine interessante Studie (1) hat sich genau das genauer angeschaut.
Übergewichtige Frauen, mit entweder niedriger oder hoher Insulinsensitivität, wurden entweder auf eine high carb Diät (60% KH, 20% Protein, 20%Fett) gesetzt oder auf eine low carb Diät (40% KH, 30% Protein, 30% Fett)
Daraus ergaben sich vier Gruppen:

  1. hohe Insulinsensibilität + low carb
  2. hohe Insulinsensibilität + high carb
  3. niedrige Insulinsensibilität + low carb
  4. niedrige Insulinsensibilität + high carb
Mit einer Kalorienreduktion von 30% dauerte das Experiment ein halbes Jahr. Die Ergebnisse waren eindeutig:
Die Frauen mit hoher Insulinsensibilität verloren mehr Gewicht mit high carb als mit lowcarb. Wohingegen die Gruppe mit niedrigerer Insulinsensivität fast doppelt soviel kg mit low carb verloren im Gegensatz zu high carb.






Fazit:

  • der Insulinresitente Typ verliert wesentlich mehr Gewicht mit einer kohlenhydratreduzierten Diät.
  • der nicht Insulinresistente Typ verliert mehr Gewicht mit einer high carb Diät, mit Fettreduktion.
  • Der Insulinresistente Typ reagiert auf eine kohlenydratreiche Mahlzeit mit verstärkter Insulinausschüttung, was die Unterdrückung der Fettverbrennung fördert und vermehrte Einlagerung nach sich zieht. s.h. Insulinresistenz - die Stille Gefahr (Teil 1) - darüberhinaus führt das anschließend verstärkte Absinken des Blutzuckers zu hormonellen Gegenmaßnahmen, was das Hungergefühl verstärkt und über die Zeit Gewichtszunahme annehmen lässt.
  • Menschen mit Gewichtsprobleme sind tendentiell eher vom insulinresistenten Typ. Sie kommen mit unserer kohlenhydratbetonten Westernährung nicht klar, was in Gewichtszunahme bis hin zur Adipositas resultiert. Das erklärt warum low carb Diäten in diesem Fall überlegen scheinen und es bei insulinresistenten Typen auch sind.
Quellen:
(1) Cornier MA et. al. Insulin sensitivity determines the effectiveness of dietary macronutrient composition on weight loss in obese women. Obes Res. 2005 Apr;13(4):703-9.

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